Senior HR-Managerin Lisa Dietrich gibt exklusive Einblicke, wie unsere unternehmensinterne Umfrage mit einem hybriden Arbeitsmodell und der Neudefinition unserer Büros in der Leipziger Innenstadt zusammenhängen.
Hybrides Arbeiten & stärkere Zusammenarbeit müssen keine Gegensätze sein.
"Bei uns MÜSSEN alle ins Büro kommen - Home Office ist bei uns nur in Ausnahmefällen erlaubt!" Solche Sprüche hört man immer wieder Geschäftsführer*innen in Deutschland. Dennoch gibt es immer noch Unternehmen, die Remote Work, Home Office oder hybrides Arbeiten mit Aussagen wie "Die arbeiten dann nicht effizient", "Dann sind sie ja nie erreichbar" oder "Wie soll ich da noch die Arbeitszeiten kontrollieren?" in Verbindung bringen.
Wir sehen das anders: Wir haben mithilfe des hybriden Arbeitens die Möglichkeit die Work-Life-Balance unserer Mitarbeitenden deutlich zu verbessern und gleichzeitig die Produktivität zu steigern und Zugang zu mehr Talenten innerhalb Deutschlands zu erhalten.
Damit wollen wir nicht sagen, dass ein festes Büro für ein Unternehmen obsolet geworden ist, aber es wird und muss sich den neuen Arbeitswelten anpassen. So ist das EWERK bereits ein Ort der Zusammenarbeit und des Zusammenkommens - wie auch sehr gut auf unserer LinkedIn-Seite zu sehen ist. Künftig soll unser Büro noch mehr ein Ort des Zusammen-Lernens, des Zusammen-Essens oder des Zusammen-Feierns werden.
Beim Wednesday-Breakfast: Lisa Dietrich organisiert mit dem HR-Team das regelmäßige
Zusammen-Kommen und Zusammen-Essen.
Hybrides Arbeiten muss bei Unternehmen, bei denen diese Arbeitsform möglich ist, ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur werden, um nicht im Wettbewerb um potentielle Mitarbeitende abgehangen zu werden. Die Vorteile des hybriden Arbeitens sind vielfältig und haben sich im EWERK bereits bewiesen.
Dieser Blogartikel soll aber nicht nur ein Appell für hybride Arbeitsmodelle und als Neudefinition von Büroräumen gelten. Vielmehr soll es ein „persönlicher“ Einblick in das Arbeiten bei EWERK sein: wie wir es schaffen, mögliche Fallstricke des hybriden Arbeitens aus dem Weg zu räumen und wie wir es, unabhängig vom Ort, schaffen als Team zusammenzukommen.
Wo drückt der Schuh? EWERK und der Arbeitnehmer*innenmarkt im Spiegel der Pandemie
Auch wir spüren, verstärkt durch die Corona-Pandemie, dass Mitarbeitende überdenken, was ihnen im Leben und dementsprechend auch bei der Arbeit wichtig ist. Das sind zum einen natürlich die Familie sowie Freunde und zum anderen ein erfüllender Job. Geben wir es doch zu, jeder von uns hat während der Pandemie mindestens einmal darüber nachgedacht, was Arbeit für einen bedeutet und in welcher Form man zukünftig arbeiten will. Wird man künftig ausschließlich von zu Hause aus arbeiten, weil man merkt, dass man so viel produktiver ist und eine höhere Work-Life-Balance erreicht? Sehnt man sich wieder ins Büro zur Kaffeemaschine und zu den Kolleg*innen zurück? Kann ich auch von den Schwiegereltern aus arbeiten, die parallel auf die Kinder aufpassen? Kann ich das schöne Sommerwetter am See verbringen und gleichzeitig an einem Konzept schreiben? Oder findet man eine Lösung, mit der sich alle diese Dinge kombinieren lassen?
Einer Umfrage mit dem Titel „Great Expectations: Making Hybrid Work Work“ (von Edelman Data x Intelligence in 31 Ländern, darunter Deutschland, Anfang 2022 durchgeführt) zufolge, haben sich die Ansprüche an die Arbeit im Zuge der Corona-Pandemie stark verändert. Als Ergebnis der Umfrage wurden die fünf wichtigsten Aspekte im Job genannt: Neben dem Gehalt, gehört nun für 46 % der befragten Personen eine positive Unternehmenskultur, für 42 % der befragten Personen Angebote für psychische Gesundheit und Wohlbefinden, für 40 % der Sinn und Zweck der Arbeit und für 38 % flexible Arbeitszeiten zu den wichtigsten Pfeilern einer guten Unternehmenskultur.
Auch wir wollten empirisch herausfinden, was unsere Mitarbeitenden eigentlich wollen. Aus dieser Unternehmensumfrage im Mai 2022 wurde ganz klar deutlich, was EWERKer*innen besonders an uns als Arbeitgeber schätzen. Die meistgenannten Punkte waren dabei: Gleitzeit, flexible Arbeitszeiten, ortsunabhängiges Arbeiten und die Work-Life-Balance. Das macht uns als HR-Abteilung natürlich stolz. Dennoch wollen wir uns nicht auf diesen Lorbeeren ausruhen. Auch wir sind nicht perfekt und arbeiten daran, unseren Mitarbeitenden die optimalen Arbeitsbedingungen zu ermöglichen, die sie brauchen, um ihre Zeit und ihre Skills so zufriedenstellend einzusetzen und weiterzuentwickeln wie sie es selbst, das Projekt oder das Team brauchen. Denn nur so erhalten wir eine Win-Win-Situation für Arbeitnehmende und Unternehmen. Und die oben genannte Edelmann-Studie zeigt, dass auch wir als Unternehmen auf einem guten Weg sind und gleichzeitig viele Stellschrauben identifiziert haben, um daran zu arbeiten. Stück für Stück, kooperativ und kollaborativ gesteuert.
Einführung des hybriden Arbeitens im EWERK
In der Befragung kam auch heraus, dass sich der Großteil der EWERKer*innen sowohl arbeiten im Büro als auch ortsunabhängiges Arbeiten wünschen. Denn 51 % der Antwortenden bevorzugen es zwischen zwei bis drei Tage von zu Hause aus zu arbeiten. 17 % der Mitarbeitenden planten sogar fünf Tage die Woche mobil zu arbeiten. Ein Schritt in diese Richtung war daher die Umstellung auf das Modell des hybriden Arbeitens.
Hybrides Arbeiten von Zuhause, den Kanarischen Inseln oder dem elterlichen Garten:
Kurz nach unserer Umfrage im Sommer 2022 berichteten wir erstmals auf LinkedIn über unseren neuen Standard.
Was ist neu daran?
Hybrid bedeutet dabei, dass die Arbeit nicht mehr ausschließlich im Büro stattfinden muss. Stattdessen können EWERKer*innen ganz nach Bedarf und Vorliebe auch außerhalb des Büros arbeiten. Das ist nicht mehr nur auf die eigene Wohnung beschränkt, sondern beinhaltet jegliche Form des sogenannten Remote-Arbeitens, beispielsweise auch von unterwegs im Zug auf dem Weg zu einem Kundentermin, in einem Café oder auch bequem im Strandkorb. So kann man jede Arbeitswoche optimal und individuell auf die eigenen Termine oder Bedürfnisse anpassen. Hierfür wurde mit jedem unserer Mitarbeitenden eine individuelle Vereinbarung zum hybriden Arbeiten getroffen und schriftlich festgehalten.
Verbundenheit in digitalen und analogen Räumen: hybrides Arbeiten bei EWERK.
Was hat EWERK noch getan?
Auch in unserem Office und der Planung von Meetings mussten nun einige Arbeitsbedingungen entsprechend angepasst werden. Zum Beispiel haben wir die Büroarbeitsplätze umstrukturiert. Insbesondere in den Bereichen der Development & Operation Teams werden hierfür Wechselarbeitsplätze eingeführt und optimiert. Ein Teil davon wird mit Monitoren ausgestattet, sodass man jederzeit und schnellstmöglich arbeitsbereit ist und sich die Teams auch kurzfristig zusammenfinden können. Außerdem werden mehr Stehtischmöglichkeiten, optimalere Verstaumöglichkeiten und mehr gemütliche "Ecken" mit Sofas und Sesseln ausgestattet. So gelingt es uns, dass für jeden Arbeits-Typus etwas dabei ist und jede Person optimal im gewünschten Arbeitsumfeld wirken kann.
Arbeitsbedingungen, wie es das Vertriebsteam braucht: Mit After-Work-Gatherings auf der Dachterrasse.
Auch das Programm für die Unternehmensgesundheit, die immerhin 42 % der Befragten der Edelmann-Studie als Hauptwert nannten, bauten wir weiter aus. So führten wir die Plattform voiio mit ihren mannigfachen Angeboten ein, um die Gesundheit unserer Mitarbeitenden zu fördern! Voiio unterstützt mit vielfältigen Workshops, Kursen und Events, virtueller Kinderbetreuung, diversen Ferienangeboten sowie mit ausgewählten Beratungs- und Coachingangeboten in jeder Lebenslage. Diese Angebote ermöglichen unseren Mitarbeitenden in jeder Lebensphase ein abwechslungsreiches Alltags- und Freizeitprogramm. Gleichzeitig unterstützen wir unsere EWERKer*innen dabei sie bei ihrem Arbeitsalltag und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nachhaltig zu stärken. Denn die Prioritäten unserer Mitarbeitenden sind auch unsere Prioritäten – nicht nur in der Pandemie und Krise!
Dieses Angebot und auch unser Pumpwerk-Angebot (eigener Fitnessraum im Gebäude und Fitnesskurse) können unsere Mitarbeitenden auch während ihrer Arbeitszeit nutzen, indem ihnen eine Stunde ihrer Arbeitszeit geschenkt wird.
Dienstag & Donnerstag: Sport auf der Dachterrasse angeleitet von Senior HR-Managerin Kristin Mieth
Um das EWERK als Ort des Zusammenkommens zu etablieren, haben wir aus dem Bereich Human Resources alte und neue Formate ins Leben gerufen, um Möglichkeiten für lockere Treffen und Austausch zu fördern. Und wo lässt es sich am Besten socializen, wenn nicht in der Cafeteria des EWERKs bei leckerem Essen und Trinken? So gibt es nun regelmäßige After-Work-Events, Frühstücke, das Format "MIYUKI kocht", eigene Biersorten für den Social Friday Nachmittag, Grill-Events auf der Dachterrasse und viele weitere Socializing-Events.
Vor der Pandemie war diese Komponente des Zusammenkommens zwar ein nettes "Nice to Have" aber jetzt, wo unsere Mitarbeitenden im Grunde von überall ausarbeiten können, ist es eine der wichtigsten Punkte für die Zusammenarbeit im Büro und die Neudefinition des Büros als Arbeits-, Begegnungs- & Wohlfühlortes geworden. Denn richtige, echte menschliche Begegnungen lassen sich nicht oder nur schwer digitalisieren.
Teamevents wie das Rafting des Digital Experience Portal Teams ergänzen das Büro als Begegnungsort um vielfältige Möglichkeiten näher zusammenzurücken.
Mitarbeiterzentrierte Unternehmenskultur und ihre kommenden Herausforderungen
Unsere kommenden Herausforderungen werden mit der Einführung des hybriden Modells immer deutlicher: Es liegt nun an uns, als Unternehmen, unsere Führungskräfte und Mitarbeitenden dabei zu unterstützen, Zeit für den Aufbau von Beziehungen innerhalb des Teams zu erhalten und Mitarbeitende vom mobilen Arbeiten aus, zusätzlich zu unterstützen. Besonders bei neuen EWERKER*innen, die das hybride Modell in Vollzeit weiter entfernt von Leipzig nutzen, stehen wir vor der Herausforderung, diese ins Unternehmen zu integrieren und nicht zurück zu lassen.
Doch Herausforderungen sind gut – denn sie sind Wachstumskatalysatoren, durch die wir uns weiterentwickeln. Zum Beispiel indem wir nun noch mehr als zuvor in partizipative, interne Kommunikation gehen, Events verstärkt anbieten und auch kollaborativ entwickelte "Regeln" für das hybride Arbeiten einführen. Denn so erhalten wir die Möglichkeit das EWERK als Begegnungsstätte für Arbeitnehmer*innen zu etablieren und allen ein für sie individuell passendes Arbeitszeitmodell nutzen können und gleichzeitig von der Basis aus als Organisation zusammenzuwachsen – natürlich hybrid.